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Seliger Bernhard Lichtenberg

geb. am 03. Dezember 1875
gest. am 05. November 1943
Pfarrer von Herz Jesu von 1913 bis 1930
Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II.
am 23. Juni 1996 in Berlin


Bernhard Lichtenberg-Büste von Franz Prentke SDS aus dem Jahr 1977 aufgestellt in Herz Jesu



Gedenktafel zu Ehren des seligen Bernhard Lichtenberg an der Fassade der Herz Jesu Kirche


Der Bischof von Berlin, Konrad Graf von Preysing, sagte in einer Veranstaltung der Berliner Katholiken wenige Monate nach Beendigung der 12jährigen Naziherrschaft im Gedenken an die Opfer der Naziherrschaft über Bernhard Lichtenberg: "Ihr wisst…, dass zahlreiche Menschen und Priester unter dem früheren Regime ihre Überzeugung mit dem Tode besiegelt haben. Zu ihnen… gehört auch Dompropst Lichtenberg. Sein Verbrechen war, dass er in der Kirche auch für Nichtarier gebetet hat. Er kannte als humaner Mensch und katholischer Priester weder Griechen, Juden, weder Heiden noch Barbaren, und wollte kein Wesen das Menschenantlitz trägt, von der Menschenliebe ausgeschlossen wissen." Albrecht Hartmann, Bernhard Lichtenberg - Ein christlicher Widerstandskämpfer aus Charlottenburg, Charlottenburger Schriftenreihe, Heft 2.

Bei der Kranzniederlegung des Bezirksamtes und der Bezirksversammlung von Charlottenburg anlässlich des 40. Jahrestages des Todes von B. Lichtenberg in der Gedenkstätte Maria Regina Martyrum am 05. November 1983 sagte der damalige Dekan von Charlottenburg und Pfarrer von Herz Jesu Peter Elsner: … Noch vieles über das Wirken von Pfarrer Lichtenberg aus Charlottenburg ließe sich erwähnen. Aus dem bisher gesagten lässt sich erkennen: Lichtenberg hat das kirchliche, auch das soziale Leben in Charlottenburg entscheidend mitgeprägt.… Für ihn war Leben aus dem Glauben und soziales Tun eine Einheit, war Gebet und Eintreten für die Notleidenden untrennbar miteinander verbunden. … In seinem Abendgebet in der Herz Jesu Kirche vergaß er niemanden. Und diesem Gebet für alle Mitmenschen hielt er dann auch später in St. Hedwig als Dompropst. Sein Gebet für die verfolgten Juden wurde dann auch der äußere Grund für seine Verhaftung. Bernhard Lichtenberg wich dem Streit um der Wahrheit willen nie aus. Er sagte einmal: "Viele Leute raten mir, ich solle mich in keinen Streit einlassen, antworte nicht auf Angriffe. Ich aber gehöre nach meinem Naturell einer anderen Richtung an."
Das Leben von Bernhard Lichtenberg war ein Leben aus dem Glauben an Gott und an seinen Jesus Christus und war geprägt von der Liebe zur Kirche. Er lebte sein priesterliches Dasein getreu nach dem Wort des Apostels Paulus: … verkünde das Wort Gottes, sei gelegen oder ungelegen (2 Tim 4,2).

Seit dem Judenpogrom am 09. November 1938 betete er an jedem Abend in St. Hedwig - tausend Meter von der Reichskanzlei Hitlers entfernt - mit lauter Stimme öffentlich für die verfolgten Juden. Mitte 1941 wurde er denunziert, am 22. Mai 1942 zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Lichtenberg war damals schon ein schwerkranker Mann. Nach der Verbüßung der Strafe galt er als unverbesserlich. Auf dem Transport in das Konzentrationslager Dachau starb er am 05. November 1943 in Hof/Saale. Sein Grab ist jetzt in der Unterkirche von St. Hedwig.

 

Wie kam die Büste des Seligen Dompropstes Bernhard Lichtenberg in unsere Kirche?


Bernhard Lichtenberg-Büste in Herz Jesu


Der selige Bernhard Lichtenberg hat vom 13. März 1913 bis zum 31. Dezember 1930 als Pfarrer in unsere Gemeinde segensreich gewirkt Auf seine Initiative geht auch die Gründung der derzeitigen katholischen Charlottenburger Pfarrgemeinden zurück.

Der Schöpfer unserer Büste, der Priester und Künstler Herr Prentke, war zur Zeit des Wirkens von Bernhard Lichtenberg noch sehr jung. Seine Verehrung für den Pfarrer hat sicherlich seine Entscheidung, Priester zu werden, nachhaltig beeinflusst. Als nach dem Krieg der damalige Bischof Kardinal Bengsch nach Rücksprache mit den Personen, welche Pfarrer Lichtenberg gekannt hatten, den Entschluss fasste in Rom um die Seligsprechung Bernhard Lichtenbergs anzusuchen, reifte bei Herrn Pater Prentke der Entschluss, den Kopf vom Bernhard Lichtenberg zu porträtieren, und dieses Porträt der Pfarrgemeinde Herz Jesu als Geschenk zu überreichen. Zumal es ja auch schon ein Altenheim mit Namen Bernhard Lichtenberg gab, schien diese Initiative auf jeden Fall sinnvoll zu sein.

Pater Prentke fertigte eine Büste B. Lichtenbergs aus Gips und schenkte sie der Pfarrgemeinde. Der damalige Pfarrer Hennig, der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat nahmen das Geschenk an und dankten dem Künstler aufs Herzlichste für sein Werk. Mit der Annahme des Geschenkes begannen in den Gremien nun auch die Überlegungen, was damit anzufangen sei. Das alles geschah im Jahre 1975 und es stand ja noch in den Sternen, wann und ob Pfarrer B. Lichtenberg selig gesprochen werden würde. Die vom Künstler gefertigte Büste war aus Gips. So erschien es den Beteiligten am sinnvollsten die Büste in Bronze gießen zu lassen, dies aber sollte 3.700,00 DM kosten. Also wurde erst einmal das Projekt Gipskopf auf die lange Bank geschoben.

Als im Jahre 1976 im PGR die Planungen für die Feier des 100 jährigen Bestehens der Pfarrkirche (1977) anliefen, wurde auch der "Gipskopf" wieder zur Sprache gebracht.

Wir beschlossen, den Gipskopf auf jeden Fall in Bronze gießen zu lassen. Man gab die Arbeit in Auftrag. Der Guss kostete nun 5.000,00 DM. Mit unserem Hausmeister und Küster Herrn Bacovnik wurde ein Platz in der Kirche gesucht und gefunden. Fleißige Hände bereiteten diesen Standort nun vor. Große Diskussionen gab es, ob man den Kopf schon in der Kirche aufstellen könne oder nicht. Trotz aller Kritik entschieden sich Herr Pfarrer Hennig und die Gremien der Gemeinde für den jetzigen Standort in der Kirche und stellten die Büste auf.

Zahlreiche Gläubige unserer Gemeinde äußerten Dankbarkeit und Freude, über die aufgestellte Büste des ehemaligen Pfarrers in unserem Gotteshaus und man begann Blumen hinzustellten. Herr Pfarrer Hennig unterband dies aber mit der Begründung, dass B. Lichtenberg noch nicht selig gesprochen worden sei. Einige Verehrer des ehemaligen Pfarrers Lichtenberg waren Herr Hass, Herr Dominiak, (mein Onkel) Herr Pater Prentke und der ehemalige Küster Herr Stellmacher. Dieser erzählte mir sehr oft von seinem ehemaligen Chef, der die Gemeinde Herz Jesu aufbaute.

Am 15. Mai 1977 hat der damalige Prälat Klausner die Büste im Rahmen des Festhochamtes zur Eröffnung der Festwoche "100 Jahre Pfarrkirche" enthüllt.

1994 wurde unsere Kirche renoviert und der Standort der Büste von B. Lichtenberg wurde mit Marmor ausgestattet.

Am 23. Juni 1996 kam Papst Johannes Paul II. nach Berlin und hat Bernhard Lichtenberg selig gesprochen. Ich hoffe, dass viele Menschen den seligen Dompropst Lichtenberg weiterhin verehren, auch wenn sie ihn nicht persönlich kennen gelernt haben.

Das wünscht sich Ihr

Günter Dominiak

Messfeiern an Sonntagen >

Tag Uhrzeit Ort
Samstag
18:00 St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde)
18:30 Herz Jesu Charlottenburg
18:30 St. Kamillus
Sonntag 09:00 St. Thomas von Aquin
10:00 St. Kamillus (Hochamt)
10:15 Kardinal-Bengsch-Zentrum (nur für Bewohner/innen)
10:30 Herz Jesu Charlottenburg
11:00 St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde)
18:30 St. Kamillus

Gottesdienste an Werktagen >

Tag Uhrzeit Feier und Ort
Dienstag 15:00 Heilige Messe in Herz Jesu Charlottenburg
18:30 Hl. Messe in St. Kamillus
Mittwoch 15:00 Hl. Messe in St. Kamillus
18:30 Hl. Messe in Herz Jesu Charlottenburg, anschl. stille Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten
Donnerstag 09:00 Hl. Messe in St. Thomas von Aquin
18:30 Hl. Messe in St. Kamillus
Freitag
18:30 Hl. Messe in Herz Jesu Charlottenburg
18:30 Hl. Messe in St. Kamillus
18:30 St. Thomas von Aquin (frankophone Gemeinde)

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